Filmschaffen in Österreich nach 1945

Im besetzten Nachkriegsösterreich, 1945 bis 1955

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Befreiung vom Nationalsozialismus war Österreich von den Alliierten besetzt, und die Filmindustrie kam aufgrund der Kriegsfolgen wie Zerstörung, Armut und Hunger nur sehr schleppend wieder ins Laufen. Es fehlte etwa an Personal, Kohle zum Heizen und Rohfilmmaterial. Die Stromversorgung kam regelmäßig zum erliegen und die Lebensmittel waren rationiert. Viele Ateliers, Kinos, andere Gebäude und Straßen waren zerstört. 1946 entstanden 2, 1947 13 und 1948 bereits 25 Filme im besetzten Österreich. Diese Zahl blieb in den kommenden Jahren etwa gleich hoch.

Nicht zuletzt wegen fehlender Höhepunkte der Filmproduktion der ersten Nachkriegsjahre fiel auch der Absatz und Vertrieb im Ausland schwer. Einzig in die Schweiz gelang der Export reibungslos. Noch 1946 war der Export von Filmen nach Deutschland fast unmöglich. Die Lage besserte sich um 1947 wieder. 1948 jedoch verhandelte Westdeutschland eine Einfuhrquote mit Österreich, die ein Verhältnis von 1:4 zugunsten Westdeutschlands vorsah.

Filmwirtschaft

Die größte Filmgesellschaft auf österreichischem Boden, die Wien-Film, wurde als „deutsches Eigentum“ von den Alliierten beschlagnahmt. Die neu gegründete Wien-Film konnte mit den Filmstudios in Sievering und Schönbrunn weiterarbeiten konnte, musste jedoch auf die Rosenhügel-Filmstudios verzichten. Diese wurden in die sowjetische USIA eingegliedert und als „Wien-Film am Rosenhügel“ von den Sowjets weiterbetrieben.

Die ersten Nachkriegsproduktionen: 1947 inszenierte J. A. Hübler-Kahla den Star-Film „Die Welt dreht sich verkehrt“. Hans Moser reist darin durch die Epochen der österreichischen Geschichte, um am Schluss zu erfahren: „Die gute Zeit liegt immer vor einem, und für die Tatsache, ob sie wirklich gut wird, sind nur wir selbst verantwortlich zu machen.“ Es war dies der erste Hans Moser-Film nach 1945.

Wenig später jedoch erschien einer der größten Kinoerfolge der österreichischen Nachkriegszeit: In „Der Hofrat Geiger“, für die Forst Film von Willi Forst und Paul Hörbiger produziert, sang Waltraut Haas ein Lied, das zum Schlager der Jahre 1947 und 1948 wurde: „Mariandl“. Der in der Wachau spielende Film basierte auf einem musikalischen Lustspiel von Martin Costa und Hans Lang. Die Funktion des Films bestand darin, die Bewohner der zerbombten Städte an einer unversehrten Landschaft zu erfreuen, und ihnen einen Kurzurlaub im Kinosessel zu ermöglichen. Der auch im Ausland gezeigte Film war zudem eine effektvolle Werbung für den Fremdenverkehr. In österreichischen Kinos erreichte der Film bis zum 30. April 1951 eine außergewöhnlich hohe Besucherzahl von 2.548.000.

Die 13 im Jahr 1947 erschienenen österreichischen Spielfilme repräsentierten bereits in etwa die Palette des österreichischen Filmschaffens der Nachkriegsjahre: Theaterkomödie, bäuerlicher Schwank, Wiener musikalische Komödie, Sommer- und Winter-Fremdenverkehrsfilme, biografische Filme, Literaturverfilmungen und Dokumentarfilme.

Filmschaffen ab 1948

Mit „Liebling der Welt“ erschien 1949 einer der seltenen Märchenfilme österreichischer Produktion. Das Drehbuch schrieben Karl Farkas und Siegfried Bernfeld. Im selben Jahr erschien die bereits dritte Beethoven-Verfilmung: „Eroica“. Regie in diesem „Musikerfilm“ spielte Walter Kolm-Veltée. Die Österreichische Filmgesellschaft (ÖFA) produzierte 1949 „Vagabunden“ mit Paula Wessely und Attila Hörbiger. Der Film wurde 1950 mit dem Sascha-Pokal für seinen Erfolg ausgezeichnet. Einen internationalen Preis erhielt hingegen Ernst Marischkas „Matthäus-Passion“.

1949 erschien „Märchen vom Glück“, welcher Gunther Philipp und Nadja Tiller ihre ersten Filmrollen verschafften. Ebenfalls 1949 schrieben Franz Antel und Gunther Philipp das Drehbuch zu Kleiner Schwindel am Wolfgangsee, der mit den Hauptdarstellern Waltraut Haas, Hans Holt, Gunter Philipp, Nadja Tiller und Rolf Olsen gedreht wurde. Rasch kam es zu weiteren Wolfgangsee-Filmen, und dieses Modell wurde in den Wörthersee-Filmen der 1960er und 1970er mit wenigen Änderungen weiter verwendet.

Vergangenheitsbewältigung im Film

Neben den Heimat- und Musikfilmkomödien entstanden in den Nachkriegsjahren mehrere Produktionen, die sich mit der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzten. So etwa das im Gegensatz zur ersten Nachkriegsproduktion „Glaube an mich“ auf die aktuellen Lebensumstände eingehende Drama „Der weite Weg“, das sich mit den Schicksalen von Kriegsheimkehrern auseinandersetzte. Der Aufbau war allerdings typisch für einen österreichischen Heimat-, bzw. Musikfilm oder auch für eine Komödie: eine melodramatische Liebesgeschichte, eine verhängnisvolle Verwechslung, ein Missverständnis und zum Schluss ein Happy End. Jedoch war das Umfeld dieses Mal wesentlich ernster.

1948 erlangte die 1938 in die Schweiz geflohene Maria Schell in „Der Engel mit der Posaune“ ihre erste Hauptrolle. Hans Holt, Oskar Werner, Paula Wessely und Attila Hörbiger spielten in diesem von Karl Hartl inszenierten Geschichtsfilm an ihrer Seite.

Eduard von Borsody produzierte 1948, auf einem Schauspiel von Fritz Hochwalder basierend, „Die Frau am Weg“. Brigitte Horney, Otto Woegerer und Robert Freytag spielten die Hauptrollen in diesem von „Funk und Film“ als „Meilenstein am Weg einer gesunden, aufrechten und künstlerischen österreichischen Filmproduktion, wie sie sein soll und sie die Welt von uns erwartet“ gelobten Film rund um einen Widerstandskämpfer. Dieser Film zählte neben „Der Hofrat Geiger“ und „Der Herr Kanzleirat“ auch zu den acht Filmen, die 1948 offiziell in Deutschland gezeigt werden konnten.

Eine sehr erfolgreiche Produktion war Helmut Käutners „Die letzte Brücke“ aus dem Jahr 1954. Der etwas verklärende Antikriegsfilm handelte von einer deutschen Ärztin die in Gefangenschaft der jugoslawischen Partisanen gerät und dort tapfer ihrer ärztlichen Pflicht weiter nachgeht. Die Hauptdarstellerin Maria Schell stieg dank diesem Film zum Star auf. Bei den Filmfestspielen von Cannes gewann sie den Preis für die beste Darstellerin.

Filmschaffen zu Beginn der 1950er-Jahre

Österreich war in den 1950ern ein beliebter Drehort für bundesdeutsche Produktionen, die hier auf günstige Bedingungen zurückgreifen konnten. Zugleich ergab sich für österreichische Filmschaffende die Chance, über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden. Zahlreiche Filmregisseure und vor allem Schauspieler wanderten in die Bundesrepublik aus.

Auch österreichische Literatur des 19. Jahrhunderts wurde wieder vermehrt wahrgenommen. Der Heimatfilm „Das Mädchen vom Pfarrhof“ basierte auf dem bereits zur Stummfilmzeit beliebten und mehrfach verfilmten Drama „Der Pfarrer vom Kirchfeld“ von Ludwig Anzengruber.

Was die Wiener Produktionen nicht schafften, bewerkstelligte 1950 die britische Produktion „Der dritte Mann“. Der Agentenfilm mit seiner berühmten Zithermusik von Anton Karas machte Wien weltberühmt.

1950 erschien mit „Erzherzog Johanns große Liebe“ von Regisseur Hans Schott-Schöbinger nach „Hofrat Geiger“ der zweite wesentliche Fremdenverkehrswerbefilm für Österreich. Der romantische, und für viele Sehnsucht nach einer gesicherten Zeit weckende, Film lockte ein großes Publikum in die Kinos. Paula Wessely griff 1951 diesen Erfolg auf und engagierte sich als Produzentin selbst für die Hauptrolle in „Maria Theresia“, der ihr ob des schwächelnden Drehbuchs jedoch keinen großen Erfolg bescheren konnte. Ermuntert durch den Erfolg der britischen Dokumentation „Eine Königin wird gekrönt“, brachte Ernst Marischka 1953 mit seiner Erma-Film „Mädchenjahre einer Königin“, eine operettenartige Aufarbeitung der englischen Geschichte, hervor. Für die Hauptrolle der jungen Königin Viktoria entdeckte er Romy Schneider.

Im selben Jahr sprang auch Franz Antel auf den Zug der Verfilmungen von Lebensgeschichten des Hochadels auf und schrieb das Drehbuch zu „Kaiserwalzer“, für den er auch Regie führte. „Kaiserwalzer“ erreichte in Deutschland das höchste Einspielergebnis, das ein österreichischer Film bis dahin erreicht hatte. Ernst Marischka folgte mit der Vindobona-Film-Produktion „Der Feldherrnhügel“ nach Alexander Roda Roda, der 1926 schon einmal verfilmt wurde, worauf Antel 1954 wiederum mit dem Agfacolor-Farbfilm „Kaisermanöver“ konterte. Daraufhin stellte Ernst Marischka 1955 „Die Deutschmeister“, erneut mit Romy Schneider, her - ebenfalls in Agfacolor. Im selben Jahr folgten noch „Hofjagd in Ischl“ von Hans Schott-Schöbinger und „Der Konreß tanzt“, wieder von Franz Antel und der Neusser-Film. Die berühmteste all dieser Produktionen gelang letztendlich doch noch Ernst Marischka, als er 1955 mit „Sissi“ den Auftakt zur weltweit erfolgreichen Sissi-Filmreihe macht.

Ein einzigartige und außergewöhnliche Produktion der österreichischen Filmgeschichte erschien 1952. Mit Geldern der Bundesregierung entstand der Science-Fiction-Film „1. April 2000“. Der Film handelt von der Erklärung der Unabhängigkeit Österreichs und der darauf folgenden Empörung der „Weltschutzkommission“. Die millionenteure Produktion sollte die Alliierten an ihre Entlassung Österreichs in die Unabhängigkeit erinnern. Nicht 48, sondern bereits drei Jahre später geschah dies tatsächlich. Ob der Film hierbei eine Rolle spielte, ist nicht bekannt.

Höhepunkt der Lustspieldramaturgie

In der ersten Hälfte der 1950er-Jahre erlebten die Musik- und Reisekomödien ihren Höhepunkt. Von der Kritik abgelehnt und von den Intellektuellen belächelt, erreichten solche Filme jedoch große Akzeptanz unter der Bevölkerung. Wichtige Regisseure dieser Jahre waren Franz Antel, Alfred Stöger, Hubert Marischka, Harald Reinl, Gustav Ucicky, Hans Schott-Schöbinger, Alfred Lehner oder Alfons Stummer, wobei sie in der Regel keine ästhetischen Neuerungen durchsetzten, sondern für eher konventionelle Inszenierungen sorgten. Mit „Das Kind der Donau“ drehte Marika Rökk 1951 den ersten österreichischen Farbfilm der Nachkriegszeit.

Als bekanntester Vertreter von Reise-, und Musikkomödien, aber auch Heimatfilmen, drehte Franz Antel in den 1950ern einige der erfolgreichsten österreichischen Filme, wobei er zwischen den Genres pendelte und in „Spionage“ (1955) sogar den Fall des Oberst Redl aus der Monarchie aufgriff und einen durchaus seriösen Film vorlegte. In „Der alte Sünder“ (1951) ließ Antel, inspiriert durch den Erfolg von Martin Costas „Hofrat Geiger“, einige Darsteller Gesangseinlagen abliefern. Franz Antel verschaffte auch jungen Schauspielern wie Gunther Philipp in „Eva und das Paradis“ (1954) und Peter Alexander in der Reisekomödie „Verliebte Leute“ ihre ersten Hauptrollen. Diese frühen Produktionen Antels zählen heute zu den Klassikern der österreichischen Filmkomödie.

Die Schönbrunn-Film produzierte neben „Hallo Dienstmann“ mit dem hervorragend zusammenspielenden Duo Hans Moser und Paul Hörbiger und „Alter Sünder“ auch die Geschichte rund um die Wiener Volkssängerin „Fiakermilli“ - gespielt von Gretl Schörg. Im selben Jahr versuchte Regisseur Ernst Marischka mit der Richard Tauber-Biografie „Du bist die Welt für mich“ den Sängerfilm wiederzubeleben. Der Versuch wurde 1954 mit dem Zirkusfilm „König der Manege“ fortgesetzt. Damalige Hörfunk- und Plattenstars wie Rudi Schuricke, Vico Torriani und Rudolf Schock sollten solche Filme bereichern.

Zwischen Kommerz- und Avantgardefilm, 1955 bis 1970

1955 startete in Österreich der Probebetrieb des Fernsehens, welches es in Westdeutschland bereits gab. Eine neue Konkurrenz für das Kino zeichnete sich ab. 1969 nahm der Österreichische Rundfunk (ORF) das Farbfernsehen auf, ab 1970 bestanden zwei vollwertige Programme. Die Konkurrenz durch das Fernsehen machte weltweit die Filmproduzenten erstmals darauf aufmerksam, dass ihre Produktionen nicht mehr so selbstverständlich und ohne Anstrengung verkauft werden konnten. Die US-amerikanische Filmindustrie reagierte umgehend darauf mit der Einführung der Produktionstechniken Cinemascope, Cinerama, 70-mm-Film, 3-D-Spektakeln und der Herstellung von Filmen mit aufwändigen Bauten und Menschenmassen - ähnlich den Monumentalfilmen der 1920er-Jahre. Die technischen Änderungen wurden auch vom Rest der Welt, inklusive Österreich, bald übernommen. Ab 1957 gab es österreichweit regelmäßigen Fernsehbetrieb an sechs Wochentagen.
Die Spielfilmproduktion erlebte 1956 ein außergewöhnliches Hoch, doch schon 1958 war das letzte große Jahr von Heimat- und Monarchiefilmen.

Filmwirtschaft

Nach Abzug der Alliierten gingen die Rosenhügel-Studios in den Besitz der nun staatlichen Wien-Film über, welche kein Interesse an einer Fortführung der Filmproduktion zeigte. Bis auf die Atelieranlagen Simmering gingen 1966 alle Wien-Film-Studios in den Besitz des ORF über.
Nach dem Erfolgsabsturz der inhaltlich immer gleichen Komödien, Operetten- und Heimatfilme, der sich bereits ab 1958 erkennbar machte, ging deren Produktion drastisch zurück. Ab Mitte der 1960er auch das Kinosterben ein.

Komödien, Eisrevue-, Operetten- und Monarchiefilme

Abgesehen von den Heimatfilmen entstanden dieser Jahre auch Eisrevuefilme wie „Symphonie in Gold“ (1956) oder dem Heimatfilm nahe stehende Operettenfilme wie Karl Parylas „Gasparone“ (1956) nach Carl Millöcker und Ernst Marischkas „Opernball“ (1956) nach Richard Heuberger.

Erst nach einer vierjährigen Pause entstand 1960 mit „Im weißen Rößl“ von der Sascha-Film ein weiterer Operettenfilm. Die musikalischen Arrangements wurden modernisiert und neue Stars eingesetzt. So spielten in „Im weißen Rößl“ Peter Alexander und Waltraut Haas. Die letzten kommerziellen Operetten-Verfilmungen entstanden von der Sascha-Film im Jahre 1962: „Die Fledermaus“, „Hochzeitsnacht im Paradies“ und „Die Lustige Witwe“. In allen dreien spielte Peter Alexander eine tragende Rolle, in zweien an der Seite von Marika Rökk.

Weitere volkstümliche Filme und Komödien dieser Jahre waren etwa „Ober Zahlen“ (1957), „Hallo Taxi“ (1958), „Im schwarzen Rößl“ (1961), „Die Abenteuer des Grafen Bobby“ (1961), „Mariandls Heimkehr“ (1962),
„Hochzeit am Neusiedlersee“ (1963), „Happy End am Attersee“ (1964) und „Liebesgrüße aus Tirol“ (1964). In der erfolgreichen Produktion „Graf Bobby“ beispielsweise spielte Peter Alexander die Hauptrolle. In mehreren Fortsetzungen wie etwa „Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westens“ (1966), bekam man den singenden Schauspielstar ihn in den unterschiedlichsten Verkleidungen zu sehen - unter anderem als Frau.

Auch Monarchiefilme entstanden in den 1950ern nach altbewährtem Muster. So erschienen 1956 E. W. Emos „Ihr Korporal“ und Franz Antels „Kaiserball“. Willi Forst inszenierte ebenfalls 1956 „Kaiserjäger“ mit Erika Remberg, Rudolf Forster, Oskar Sima und Gunther Philipp. Das Drehbuch stammte von Kurt Nachmann, die Musik von Hans Lang. Weitere Filme über die Habsburger-Monarchie waren „Der Kaiser und das Wäschermädel“ (1957), Franz Antels „Liebe, Mädchen und Soldaten“ (1958) mit den Sängern Renate Holm und Willy Hagara und „Mikosch im Geheimdienst“ (1959) mit Gunther Philipp.

Viele Filme trugen auch intensive Fremdenverkehrswerbung in sich. So zum Beispiel „Holiday am Wörthersee“ (1956), „Verlobung am Wolfgangsee“ (1956), „Liebe, Sommer und Musik“ (1956) mit den Günther-Zwillingen, Franz Antels „Vier Mädels aus der Wachau“ (1957) mit gleich zwei Zwillingspaaren, „Mariandl“ (1961) oder auch „Autofahrer unterwegs“ (1961). „Mariandl“ war eine Neuverfilmung von „Hofrat Geiger“. Waltraut Haas spielte die „Mutter“, der ehemalige Kinderstar Conny Froboess die „Mariandl“ und Hans Moser diente als „Windischgruber“. Den „Hofrat Geiger“ gab dieses Mal Rudolf Prack.

In „Wien, du Stadt meiner Träume“ mit Hans Holt und Hertha Feiler führte Willi Forst 1957 zum letzten Mal Regie, bevor er sich ins Privatleben zurückzog. Auch Ernst Marischka beendete seine Karriere als Regisseur, nachdem er 1958 „Das Dreimäderlhaus“ mit Karlheinz Böhm als Franz Schubert fertig gestellt hatte. 1959 starb sein Bruder Hubert. Er selbst starb vier Jahre später. 1959 versuchte man auch mit der Verwechslungskomödie „Die Halbzarte“ Romy Schneiders Image zu korrigieren. Darin spielte sie eine unmoralische, oft freizügig bekleidete, Jugendliche, die einem amerikanischen Produzenten imponieren will. Ihre Mutter spielte passenderweise Magda Schneider.

1961 erschienen unter der Regie von Géza von Cziffra der Eisrevuefilm „Kauf Dir einen bunten Luftballon“ mit Ina Bauer und der Skisport-Film „Ein Stern fällt vom Himmel“ mit Toni Sailer. Ein weiterer der damals aufgrund der Erfolge österreichische Eiskunstläufer vermehrt auftretenden Eisrevuefilme war „... und Du, mein Schatz, bleibst hier“. Dieser, 1961 von der Wiener Stadthalle produzierte und von Franz Antel inszenierte Film. Es war erst die zweite Produktion der „Wiener Stadthalle Betriebs- und Produktionsgesellschaft“, welche 1961 von der Stadt Wien gegründet wurde. Nach einer erfolgreichen Erstproduktion - der Musikkomödie „Unsere tollen Tanten“ - und jenem Eisrevuefilm folgten noch zahlreiche weitere Produktionen dieser Art. Insgesamt ließ sich die Stadt Wien die 25 Produktionen rund 100 Millionen Schilling kosten (rund 7,3 Millionen Euro, ohne Berücksichtigung der Inflation). Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Glaserer resümierte in einem Interview mit der Zeitschrift „Filmkunst“ (Nr. 47, S. 15): „Wenn wir mit den ‚Tollen Tanten‘ nicht solchen Erfolg gehabt hätten, dann wäre das ganze Geld nicht in den Eimer gegangen.“

1963 entstand die deutsch-österreichische Produktion „Das große Liebesspiel“ nach „Reigen 51“ von Carl Merz, Helmut Qualtinger und Michael Kehlmann, was wiederum auf „Reigen“ von Arthur Schnitzler basierte. Regie bei dieser Komödie führte Alfred Weidenmann. Die Hauptrollen wurden von Lilli Palmer, Hildegard Knef, Nadja Tiller sowie auch französischen und italienischen Schauspielern besetzt. In der in vier Beziehungsgeschichten aufgeteilten Komödie „Das Liebeskarussell“ von der Intercontinental-Film spielten 1965 unter anderem Gerd Fröbe, Catherine Deneuve, Curd Jürgens und der freizügig bekleidete schwedische Filmstar Anita Ekberg.

Aus Wikipedia

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