Über das Scheitern

Das Scheitern aller Dinge ist die Tat...
Denn im Scheitern liegt die Kraft.

(würdevolles Scheitern-die gescheiterte Korrespondenz)
Leben ist am Sterben scheitern
Erfolg ist Schein, wie das Scheitern Sein.

Am Scheitern scheitern,...

Scheitern ist kein Qualitätsurteil, sondern ein Urteil über eine beliebig behauptete Qualität zur Aufrechterhaltung längst erstorbener Anspüche

Wir suchen und zeigen Produktionen, die im Anspruch und in der Machart derart ungewöhnlich und innovativ sind, dass sie in der derzeitigen Medienlandschaft zum Scheitern verurteilt scheinen. Das Scheitern ist inhaltlich und formell ein rein subjektiver und letzter Wert. Sich dem zu stellen, bedarf einer Reife und inneren Klarheit über sich und sein Werk. Scheitern ist kein Versagen,
sondern bewusstes Entsagen...

kommerzieller Erfolg ist Zufall, Ohnmacht
Scheitern folgt einem Plan, einer Bestimmung

Trotzdem: Geld ist so unwiderstehlich sexy
wie das Surren einer Arriflex

„Zurück zum Leben! Scheitern ist zwar einerseits
gewöhnlich,weil es so erniedrigend alltäglich ist
und deswegen wertlos scheint, aber es greift
gleichzeitig tief in das menschliche Empfinden ein,
weil durch das Scheitern buchstäblich alles,
auch das Banale, bedeutsam wird.“(Wilhelm Genazino)

'Freude liegt im Kampf, im Wagnis, in der Leidensbereitschaft, nicht im Siegen.' (Mahatma Gandhi)
mit Gruss von beate-maria

Und die Besiegten, die sich unter dem Absatz des Siegers wieder aufraffen, die nenne ich sieghafter als den Sieger, der seinen gestrigen Sieg wie der Sesshafte seine Vorräte genießt und bereits dem Tode entgegengeht."
("Die Stadt in der Wüste" nach Antoine de Saint Exupery)
gruss steve lem

wer auf seinen Lorbeeren sitzen bleibt,
hat sie am falschen Platz(MAO)

Gier macht blind...(Ratzinger/Bene der 6.ste)

Die Niederlagen sind die wichtigsten Lehrmeister, weil sie, wie nichts anderes, ganz tief ins Existenzielle greifen und damit auch alle Kräfte beleben. Die geistigen, körperlichen und seelischen. Folgt man der Überzeugung, dass alles was geschieht auch einen selbst spiegelt und die Aufgabe darstellt sich zu erkennen, so ist das Scheitern auch in diesen Kontext zu sehen. Das Schlimme am Scheitern ist die Verzweifung. Dieser Zweifel an sich selbst an seinem Leben, an seiner eigenen Existenz. Und dieser Zweifel ist oft die Barriere, der Hemmschuh, um wieder gestärkt ins Leben einzutauchen. Wobei noch schlimmer ist, das Scheitern von anderen zu erleben und zu wissen ihnen so gut wie gar nicht behilfich sein zu können. Das Scheitern macht uns auch zu sehr menschlichen Wesen.LG,
Susanne Eiselt, Wien

Kommentare anderer FilmemacherInnen

der schmerzhafte Peitschenhieb des Scheiterns ist das "fast",
jene Illussion, oder Ent-Täuschung, die die Pferde der Sehnsucht
vorantreiben(Yvonne Harder, Innsbruck)
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der Scheiterer versagt,
wenn überhaupt, nur dem Erfolg seine Treue(hw,München)
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Herr Keuner antwortete auf die Frage
"worann er denn gerade arbeite" lapidar
"ich bereite meinen nächsten Irtum vor"(B.Brecht)
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"Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei.
Wieder versuchen. Wieder scheitern.
Besser scheitern."(Samuel Beckett)
Grüße aus Hamburg von Nico Spindler
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Der kühle Schatten des Erfolges
ist das Scheitern(red.)
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Nachdem die für mich zuständige Hamburger Filmförderung
meinen künstlerischen Lebensweg durch ihre Vetternwirtschaft
und ihr undemokratisches Gebaren fast vernichtet hat,...
weiter->
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ich weiß nicht, ob Filme die gemacht werden,
scheitern können?!... weiter->
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"Denn der Sinn der Dinge liegt nicht im schon angesammelten Vorrat,
den die Sesshaften verzehren, sondern in der Glut der Verwandlung,
des Voranschreitens der Sehnsucht.

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»Moderne Kunst wollte totalitär sein, blieb aber elitär;
moderne Werbung wäre gern elitär, ist aber totalitär«
(Walter Grasskamp)
regards, hawk
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viel Erfolg und alles Gute bei Eurem Projekt/Festival.
Hier der Satz von Beckett im Original, den man gut auf die Fahne sticken kann
Ever Tried. Ever failed. No matter.
Try again, fail again, fail better. (S. Beckett).
Gruss aus Kassel von Sascha Pogacar
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Wenn man endlich aufhört, sich für diese Gesellschaft zu interessieren,
wenn man das Ganze nur noch als lächerliches Spiel begreift,
wenn man endlich kapiert, dass all der Enthusiasmus ohnehin niemanden interessiert,
wenn man also seine eigene asoziale Subkultur eröffnet,
wenn man verstanden hat, dass es um Geld und nicht um Inhalte geht,
kann man nicht mehr scheitern,
denn man hat keines dieser großen erhabenen
aber schwachsinnigen
Ziele mehr,
an denen man das Scheitern festmachen könnte.
Kai Hoffmann

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