Mutter Krausens Fahrt ins Glück

Fr 07.12.07 20.30 Uhr (Piano live)

D 1929, R: Piel Jutzi, Kinomusik: Paul Dessau, D: Alexandra Schmitt, Holmes Zimmermann, Ilse Trautschold, Gerhard Bienert, Vera Sacharowa, Friedrich Gnaß, Zensurverbot: 22.4.1933, 35 mm, 22 B/s, L: 114 Min.

Mutter Krause teilt sich ihre winzige Wohnung in einer Berliner Mietskaserne mit Tochter Erna, Sohn Paul, einem kleinkriminellen Untermieter und der Hure Friede, die für ihn anschaffen geht. Der Zuhälter bedrängt Erna erfolglos, mit ihm zu schlafen. Ernas Geliebter, der Arbeiter Max, dessen Mansarde ein Marx-Bildnis ziert, wird eifersüchtig. Nach einem Krach trennt sich das Liebespaar.

Krauses sind bitterarm. Die alte Mutter bessert das knappe Haushaltsgeld als Zeitungsausträgerin auf. Als der arbeitslose Sohn ihr die noch nicht beim Zeitungshändler abgerechneten Tageseinnahmen stiehlt und in der Kneipe versäuft, weiß Mutter Krause in ihrer Verzweiflung weder ein noch aus.

"Der bisher beste deutsche Film des Jahres: Mutter Krausens Fahrt ins Glück ist nach einem hinterlassenen Filmmanuskript von Heinrich Zille, bearbeitet von seinem Freund Otto Nagel, einem echten Proletarier vom Wedding. Nagel sucht mit seinem Regisseur Piel Jutzi seine Schauspieler nicht unter den Primadonnen und Prominenten aus, sondern holte sich unbekannte und erwerbslose Darsteller heran.

Wie es Zilles Art entsprach, spielt dieser Film im ärmsten proletarischen Milieu, hart an den Rändern des Absturzes in den Sumpf, zeichnet die Hauptpersonen in ihrer kleinbürgerlichen Befangenheit, bald bedenkenlos lustig, bald resignierend, und stellt ihnen in einem organisierten Arbeiter den Ausweg durch den Klassenkampf gegenüber. [...]"
(Fritz Schiff in: Der Klassenkampf, Nr. 3, 1.2.1930)

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