Der Gang in die Nacht

Mo 17.12.07, 18.30 Uhr (ohne Ton)

D 1920, R: Friedrich Wilhelm Murnau , D: Olaf Fonss, Erna Morena, Conrad Veidt, Gudrun Bruun-Steffensen, Clementine Plessner, 35 mm, restaurierte Fassung, L: 69 Min.

Ein berühmter Augenarzt besucht mit seiner Verlobten ein Tanzvarieté. Er ist entzückt von der verführerischen Vitalität der Tänzerin, verlässt seine Verlobte und zieht mit der Tänzerin in ein Dorf an der Küste. Sie begegnet dort einem blinden Maler und verliebt sich in ihn. Der Arzt heilt den Maler.

Als der Maler wieder erblindet, weigert sich der Arzt, ein zweites Mal zu helfen. Da will die Tänzerin nicht länger leben. In einem sehr poetischen Zwischentitel lässt Mayer den Maler an den Arzt schreiben: „Du musst mich nicht mehr heilen wollen. Du schenktest einmal mir das Licht. Ich habe sie erschauen dürfen. Ich gehe zurück in meine Nacht”. Auch der Arzt stirbt, ob gewollt oder nicht, bleibt unklar.

„Gang in die Nacht" wurde durch Zufall in einem staatlichen Filmarchiv der DDR wiederentdeckt. Die Geschichte wirkt auf den heutigen Leser melodramatisch, fast kitschig. Doch mit dem heutigen Geschack ist es schwer, den literarischen und den Publikumsgeschmack jener Zeit zu verstehen.

Der größte Teil des Films spielt am Meer. Das Meer eignet sich für Murnau besonders mit menschlichen Ausdrucksformen und Empfindungen verglichen zu werden. Etwas, das zuerst die skandinavischen Regisseure getan hatten, während der mittel- und resteuropäische Film noch reiner Studiofilm war und die Natur zu vermeiden suchte.

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