Die Pest in Florenz

Sa 15.12.07, 18.30 Uhr (Piano live)

D 1917, R: Otto Rippert, D: Th. Becker, Marga Kierska, Erich Bartels, Juliette Brandt, 35 mm, 20B/s, L: 92 Min.

Die Kurtisane Julia stürzt das sittenstrenge Florenz in einen Rausch der Leidenschaften: Cesare, der Herr der Stadt, verliebt sich in sie, aber sie zieht seinen Sohn Lorenzo vor. Cesare lässt Julia daraufhin foltern, und Lorenzo tötet den Vater.

Die Erste Internationale Filmzeitung veröffentlichte am 25. Oktober 1919 eine Kritik von Figdor, die die Beziehung zwischen der im Film dargestellten Epoche und dem Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit herstellt: „(...) Premierenstimmung im Marmorhaus. (...) ,Sieben Kapitel der italienischen Renaissance‘, ein komprimiertes Wiederauferstehen jenes Taumels von Liebe und Haß, von Unduldsamkeit und wildem Kampfe aller gegen alle, von dem die alten Chroniken erzählen, und der, trotz aller Brutalität, immerhin ein wenig noch graziöser war als unser Kampf von heute aus dem gleichen Urgrund alles Seins, aus Haß, Hunger und Liebe ...“

Die „Pest“ von Florenz ist die Frau, die jung verführt und Morde provoziert und alt zur Massenmörderin wird. Sie ist ein Instrument wie ,Sie‘ in Totentanz, aber nicht mehr das eines Mannes, sondern das eines Gottes, des göttlichen Fluchs, denn in fine herrscht in Florenz die göttliche Ordnung.

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