Stadt ohne Juden

Do 27.09.07, 20.30 Uhr (Piano live)
Sa 29.12.07, 18.30 Uhr (Piano live)

A 1924, R: Hans Karl Breslauer , D: Hans Moser (Rat Bernart) Johannes Riemann, Anny Milety, Eugen Neufeld, Ferdinand Maierhofer, Mizzi Griebl, Gisela Werbezirk, DVD, 80 Min.

Die Stadt Utopia steht vor dem Ruin: Inflation führt zur Verarmung großer Bevölkerungsteile, es kommt zu Demonstrationen. Auf Betreiben der antisemitischen Großdeutschen beschließt das Parlament die Ausweisung der Juden, denen die Krise zur Last gelegt wird. Als besonders fanatischer Judenhasser erweist sich der Nationalratsabgeordnete Bernart. Zu seinen Opfern zählt der junge Maler Leo, der mit der Tochter des Parteiführers der Liberalen, Lotte, verlobt ist.

Schon 1924 thematisiert ein österreichischer Spielfilm die Apokalypse der staatlich organisierten Judenvertreibung ? eine Vision, die von der Geschichte auf grausame Art eingeholt wurde und zum Holocaust führte. Der Film basiert auf der gleichnamigen satirischen Utopie Hugo Bettauers, der zu innerhalb einer kurzen Zeit zu einem kontroversiellen Bestseller avancierte.

Der heftig angefeindete jüdische Autor Bettauer wurde am 10. März 1925 von dem nationalsozialistisch Gesinnten Otto Rothstock mit fünf Schüssen schwer verletzt, am 26. März erlag Bettauer seinen Verletzungen. Bettauer war das erste prominente Opfer des Nationalsozialismus in Österreich. Sechzehn Jahre später wird die Drehbuchautorin des Films, Ida Jenbach, in ein KZ deportiert, von wo sie nicht mehr zurückkehrt.

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