Dr.Mabuse, der Spieler, 1.Teil: Der grosse Spieler – Ein Bild der Zeit

Fr 28.09.07, 18.30 Uhr (Piano live)
Mi 17.10.07, 18.30 Uhr
Fr 02.11.07, 20.30 Uhr (Piano live)
So 06.01.08, 18.30 Uhr

D 1921/22, R: Fritz Lang, D: Rudolf Klein-Rogge, Aud Egede Nissen, Gertrude Welcker, Alfred Abel, Bernhard Goetzke, DVD, L: 155 Min.

Doktor Mabuse ist ein Verbrecher ohne Motiv, sieht man von einem vulgär-nietzscheanischen Willen zur Macht ab, den ihm ein Zwischentitel unterstellt. Von Lotte Eisner wurde kolportiert, Lang hätte ursprünglich einen Prolog vorgesehen gehabt, in dem die revolutionären Ereignisse in Deutschland 1918/19 als Prätext der folgenden Geschichte fungiert hätten. Auch Thomas Elsaesser greift diese Vermutung in seinem Buch über das Kino der Weimarer Republik noch einmal auf, während Tom Gunning sie als eine von Langs späteren Geschichtsklitterungen auffasst.

Wie dem auch sei, in der heute vorliegenden Form ist der Film immer noch sehr deutlich als Allegorie auf das Chaos der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ersichtlich: Mabuse, eine Gestalt des Trivialromans, manipuliert in großem Stil die Börse, indem er die Geschäfte von ganzen Staaten stört. Persönlich, wenn auch verkleidet, thront er über der aufgescheuchten Menge der Investoren und Finanziers, lässt gute und schlechte Nachrichten regnen, und ruft gelegentlich autoritativ in die Menge: „Kaufen! Verkaufen!“ Nach Bedarf schlüpft er in andere Identitäten. Die wichtigste öffentliche Rolle des ersten Teils ist die eines Psychoanalytikers. Hypnose ist seine stärkste Waffe, ihrer bedient er sich vor allem beim Kartenspiel

=> Filmclip
Review von Carsten Henkelmann auf sense of view
Ausführliche Filmbesprechung von Michael Boldhaus auf => cinemusic.de
Materialien zum Film auf => filmportal.de
Dr. Mabuse, der Spieler, 2.Teil: Inferno - Ein Spiel von Menschen unserer Zeit

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